Die Bergregion um Abra Minch im Süden Äthiopiens ist seit langem für ihre 2000 Jahre alte Tradition der Herstellung hochwertiger Stoffe auf Handwebstühlen bekannt.
Während seiner Kindheit und Schulzeit stellte Firew Konjo, der Gründer von Shimena, fest, dass die Zahl der Weber*innen und Kunsthandwerker*innen in seiner Heimat enorm abnahm. Der Grund für den Rückgang war der Import von billiger Bekleidung und Textilien aus Asien.
Es wäre schade, wenn die wunderschönen, farbenfrohen Handarbeiten auf den Märkten durch die umweltschädlichen Billigprodukte der Fast-Fashion-Industrie ersetzt werden, dachte Firew und wurde aktiv.
"Wie die Weber ihre Garne flechten, um einen starken Stoff zu weben, so flechtet Shimena ihre Freundschaften und Beziehungen, um ein starkes, kooperatives Netzwerk zu schaffen."
Firew Konjo
Eine neue Perspektive
Er sammelte Baumwolle, lernte aus regionalen Pflanzen Farbstoffe zu gewinnen und damit zu färben. Bald brachte er es arbeitslosen Menschen aus umliegenden Dörfern bei und kam in Kontakt mit Sabahar, einem äthiopischen Unternehmen, das Baumwoll- und Seidentextilien zu fairen Handelsbedingungen verkauft.
Konjo erkannte eine Perspektive, wie er den Menschen aus seinem Umfeld Arbeit verschaffen und gleichzeitig die traditionelle Webkultur erhalten kann. Er baute ein Netzwerk aus erfahrenen Webern auf und mietete eine Wäscherei. Um die Authentizität des Kunsthandwerks zu bewahren und die Umweltbelastung des Unternehmens zu minimieren, baute Konjo die Beschaffung lokaler, nachhaltiger Rohstoffe aus.
"Shimena" ist das amharische Wort für Weben. Der Slogan "Weaving Friendships" beschreibt, wie unser Unternehmen Kunsthandwerker, Arbeiter, Partner und Kunden miteinander verbindet.
Aus Jano wird Shimena
Nach einiger Zeit gelang es ihm, zwei Werkstätten zum Spinnen und Verarbeiten der Stoffe zu errichten, eine im Stadtzentrum von Abra Minch und eine in einem nahe gelegenen Dorf. Im Hinterhof der Werkstatt konstruierten er und seine Mitarbeiter eine Anlage zur Produktion von Seide. Durch das eng verbundene, regionale Einzugsgebiet und die damit verbundene Transparenz, stellt Konjo sicher, dass innerhalb der Produktionskette alle gemeinsam festgelegten ethischen Aspekte gewissenhaft berücksichtigt werden.
Im Jahr 2020 änderte das Unternehmen seinen Namen von Jano in Shimena. Im selben Jahr gründeten die Marken Shimena, Kabana und Enzi mit finanzieller Unterstützung der GIZ und mit beratender Hilfe von Sequa und internationalen Markenspezialisten die Ethiopian Fashion Community.
Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen und zur Verbesserung der Lebensqualität in Äthiopien beizutragen.